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Zweites Treffen mit den OrganisatorInnen von "Jugend im Parlament"


Zweites Treffen mit „Jugend im Parlament“


Am 28.05. trafen sich VertreterInnen der Projekte „Jugend im Parlament“, „Viertelparlament“ sowie des Jugendbeirats Gröpelingen, um über die unterschiedlichen Projektansätze zu diskutieren. Die Beteiligten merkten schnell, dass „Jugend im Parlament“ sich grundsätzlich von den Beteiligungsprojekten Viertelparlament und Jugendbeirat unterscheidet.

Während der Fokus bei den Beteiligungsprojekten stark auf Mitbestimmung und Umsetzung von erarbeiteten Ergebnissen liegt, ist die Veranstaltung „Jugend im Parlament“ mehr als Theater bzw. Übungsfeld anzusehen. Man hat die Möglichkeit, die Strukturen und Abläufe eines Parlaments bis ins kleinste kennen zu lernen und mit zu inszenieren. Auch hier können die jugendlichen TeilnehmerInnen ihre Themen und Bedürfnisse einbringen, allerdings gestaltet sich die spätere Umsetzung durch die erwachsenen ParlamentarierInnen oft als sehr schwierig. Außerdem haben die zurückliegenden Durchgänge gezeigt, dass durch die Teilnahme von Mitgliedern der Jugendorganisationen der politischen Parteien bei „Jugend im Parlament“ es immer sehr schnell zu einer radikalen „Blockbildung“ kam. Selbst die Jugendlichen, die sich keiner Partei oder politischen Strömung zugehörig fühlten, ließen sich von dieser Blockbildung regelmäßig anstecken.

Es waren sich schnell alle DiskutantInnen einig, dass dies die beiden zentralen Kritikpunkte an der Veranstaltung „Jugend im Parlament“ sind. Um dem im kommenden Durchgang des Projekts entgegenzusteuern, wurden drei Ideen erarbeitet:

1. Beim kommenden „Jugend im Parlament“ sollen durch die fachliche Begleitung seitens der Jugendarbeit Methoden und Werkzeuge zum Einsatz kommen, die u.a. dafür sorgen sollen, dass alle TeilnehmerInnen gleichberechtigt ihre Anliegen und Meinungen vorbringen können. So kann hoffentlich die Parteiendominanz und damit verbundene Blockbildung verringert werden.
2. Die Auswahl und Mobilisierung im Vorfeld des Projektes entscheidet darüber, wie das Parlament später zusammengesetzt ist. Wenn also interessierte Jugendliche außerhalb von Parteien es schaffen, viele andere „nicht organisierte“ TeilnehmerInnen für das Projekt zu gewinnen, wird sich auch die Gewichtung innerhalb des Parlaments verändern.
3. Es soll von vorneherein eine größere Transparenz geschafffen weren. Die TeilnehmerInnen sollen darüber aufgeklärt werden, welchen Charakter die Veranstaltung hat und dass z.B. kleinere Projekte eine viel höhere Chance zur späteren Umsetzung haben.

Das nächste Treffen findet voraussichtlich Anfang September in der Bremischen Bürgerschaft statt.
Bericht von Jens Singer